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Kein Start bei den Kirchdorf Classics

Plötzlich mehrere Wehwechen beim Bub

 

Tja, es sollte nicht sein - ich versuche es immer positiv zu sehen - wer weiß denn schon wofür das gut gewesen ist. Vielleicht wäre ich sonst vom Pferd gefallen oder irgendetwas wäre passiert.

Jedenfalls konnte ich aus zwei Gründen nicht an diesem Turnier teilnehmen. 

Am Mittwoch, also vier Tage zuvor, hatte ich noch einmal Unterricht.

Der Bub trat nicht so gut an den rechten Zügel heran, ich dachte mir aber nichts dabei, denn das ist ja leider immernoch unser aktuelles Problem, an dem wir auch fleißig arbeiten.

Allerdings war es an dem Tag relativ schlimm. Sonst ging er aber ganz schön. Das passte irgendwie nicht. Als ich dann eine Schrittpause machte und der Bub kurz anfing mit den Zähnen zu knirschen, bekam ich wirklich einen kleinen Schreck. Das hat er noch nie, nie, nie gemacht! Wieso nun das so plötzlich?

 

Wir machten dann noch leichte Galopparbeit und entließen den Bubi dann in den Feierabend. 

Als ich abtrenste berührte mich der Bubi mit dem Kopf an der Schulter und riss danach sofort panisch den Kopf hoch. Irgendwas war hier komisch, ich versuchte ihn zu beruhigen, aber er wollte sich nur ungern am Kopf anfassen lassen. Da bemerkte ich eine leichte Schwellung an der rechten Kieferseite. Als ich die Stelle dann anfassen durfte, untersuchte ich das ganze erst einmal genauer. 

Er war dort wirklich extrem empfindlich, die Stelle war geschwollen, jedoch nicht warm oder fest. Ich fühlte auch vorsichtig in der Maulhöhle an der Seite entlang, weil ich vermutete, dass er sich gebissen hatte. Innen war aber nur eine minimale Stelle zu ertasten. 

Also kühlte ich von außen und wartete erst einmal ab, polsterte das Halfter für den nächsten Tag auf der Weide. Ich schmierte die Stelle mit einer Salbe ein, die die Blutzirkulation anregt, da ich ein Hämatom vermutete.

Fressen tat er aber Gott sei Dank ganz normal.

 

Am Donnerstag war es dann wirklich dick geschwollen, ich kühlte wieder und gab ihm frei. 

Am Freitag sah das ganze schon besser aus, die Stelle war wieder schlanker geworden, der Bluterguss hatte sich etwas gesetzt und man fühlte noch etwas Gewebe, wobei sich der Bub beim Abtasten auch nicht wirklich beschwerte. Ich entschied mich zum Schritt und Trab reiten am langen Zügel ohne Reithalfter raufzusetzen. 

Kaum angetrabt folgte die Ernüchterung, aber aus anderem Grund: Herr Pferd lahmte vorne links leicht und er lief sich auch nicht ein. Um sicherzugehen, dass ich mir nichts einbildete nahm ich ihn noch einmal kurz an die Longe, aber es brauchte nur zwei Trab Tritte, da parierte ich ihn durch und sammelte ihn ein, denn er war tatsächlich lahm.

Es war nichts geschwollen oder pulsierte, nichts dick oder warm, es war auch keine Schramme irgendwo zu finden. Hufgeschwür auch eher untypisch für ihn, da würde er auch doller lahmen. Ich entschied mich erstmal den Ball flach zu halten und abzuwarten. Ich vermutete, dass er sich beim Toben auf der Weide vertreten hatte, da der Boden dort zur Zeit relativ hart war.

Am Samstag wäre der erste Turniertag gewesen, ich wäre eine L-Kandare und eine Dressurreiter L geritten, die ich natürlich habe sausen lassen müssen. Dennoch gab es am Samstag freudige Nachrichten, denn das Ticken war schon um einiges besser geworden, als am Vortag, also entließ ich den Bub auf Weide.

 

Am Sonntag hätte Die A** und die L auf Trense stattgefunden. Dafür, dass ich nun nicht reiten konnte, war ich aber auch am Sonntag happy, da er immer besser lief. Montag war das ganze dann wirklich nur noch auf hartem Boden minimal zu beobachten - ich gab ihm noch bis Mittwoch und ritt am Mittwoch das erste mal wieder leicht. Hatte auch den Vorteil, dass das Hämatom am Maul nun wieder komplett verschunden war. 


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