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Turnierbericht - Schlammschlacht in Vierlanden

Rutschpartie im Mitteltrab - A9/1

 

25.06.2017, 06.50 am morgen.

Verträumt stellte ich meinen Wecker aus und stand nur semimotiviert auf.

Wie immer trödelte ich bei meiner morgendlichen Routine und stellte dann fest, jetzt aber schnell in den Stall.

Ausnahmsweise hatte ich Bubi die Mähne schon am Vortag herunter geflochten, weil ich wusste, dass es einigermaßen früh losgehen wird. 

Das Wetter war regnerisch und grau, auch nicht wirklich warm. Ich überlegte Bubi sogar eine Abschwitzdecke auf der Fahrt raufzuschmeißen... ich habe es dann aber doch gelassen, weil die Fahrt nicht so lang für uns war und es nun auch nicht soooo kalt war. 

Ich war nicht sonderlich motiviert bei dem Wetter, auch meinen Sattel hatte ich nur mit einem feuchten Tuch übergewischt und nicht richtig geputzt, so wie ich es sonst immer mache. 

Um viertel nach 8 fuhren wir dann vom Hof und kamen wie geplant gegen neun an. Schon der Parkplatz war ziemlich matschig, am Vortag hatte es schon geregnet und man sah die Spuren vom gestrigen Turniertag bereits.

Der erste Weg führte mich zur Meldestelle, danach schaute ich mir das Prüfungsviereck, oder besser die Schlammcatcharena an. Auch der Abreiteplatz sah ähnlich aus und ich ahnte böses. 

Ich stiefelte also zurück zum Hänger und machte den Bub fertig zum Abreiten. Ich hatte 40 Minuten dafür eingeplant, als ich dann aber auf den Abreiteplatz ritt, dachte ich mir nur: ''Hättste auch weniger einplanen können''. Da ich mich schon bei der ersten Runde im Schritt dazu entschieden hatte auf dem Boden nicht lange herumzupflügen. Also ging ich lange Schritt und versuchte Bubi so gut es ging im Schritt aufzuwärmen. Dann trabte und galoppierte ich auf beiden Händen kurz, mehr wollte ich ihm auf dem Boden nicht zumuten um mein Pferd zu schonen. 

Immerhin hatte ich das Glück aller erste Starterin zu sein, so durfte ich recht früh auf 'das Vorbereitungsstück', was noch nicht so durchgelatscht war. Hier konnte ich noch einmal ein paar Übergänge reiten und mir das Viereck anschauen. 

Als ich einritt führte unser erster Weg - wie immer - am Richterhäuschen vorbei, dort drehte ich noch einen Zirkel, dann ging es auch schon los. Dadurch dass es wirklich matschig und dezent rutschig war, merkte ich, dass der Bub sich etwas fest machte, um sich auszubalancieren.

Vorab: Das zog sich auch so durch die ganze Prüfung und gab mir ein eher nicht so schönes Gefühl. 

Das Einreiten war neben der Mittellinie, das sitzt normalerweise immer, auch stand er nicht ganz geschlossen, dafür aber gerade. Beim abwenden konnte ich den Boden in der Ecke aber nicht so gut einschätzen, daher bin ich etwas zu früh abgewendet um noch 'Rutschpuffer' zu haben.

 

Das Antraben war ganz gut, hätte etwas mehr vom Fleck sein können.

 

 

Die Volten waren etwas schleppend mit etwas wenig Längsbiegung, das Überstreichen aber beide Male deutlich und nicht mit der Hand nach oben, so wie sich viele Reiter oft herausschummeln, sondern nach vorne.

Dann kam durch die halbe Bahn wechseln, beim Erreichen des Hufschlages Schritt. Da ich nicht so ein schönes Reitgefühl hatte, versuchte ich einfach Punktgenau zu reiten, was mir auch gut gelungen ist.

Die Schrittour gefiel mir selbst am Besten, er zog gleichmäßig an die Hand ran, ich musste nicht so quetschend treiben, wie es sonst im Schritt oft auf Turnier der Fall ist. 

 

Das Antraben war prompt, das Abwenden auf die Viertellinie von mir etwas früh, so musste ich dann relativ viel Viereck vergrößern, was wir aber gut können. Einmal musste ich etwas mehr mit dem inneren Schenkel kommen, sodass wir auch wieder auf dem Hufschlag ankamen. Dies hat der Bub aber brav angenommen. 

Danach kam der Mitteltrab, der gelaufen und fest im Rücken war. Wunderte mich nicht groß, da ich ja auch nicht viel abgeritten war, ich wusste schon vorher, dass das mal wieder schwer wird. 

Danach kam Viereck vergrößern auf der anderen Seite, hier traf ich die Viertellinie besser, er kam mir bei der Parade zum vergrößern aber etwas ins Stocken, das war etwas schade, es ist aber auch die Seite, wo er nicht so gut an den äußeren Zügel treten möchte. An sich hat er die Aufgabe aber brav angenommen und gelöst, ich war da einfach nicht elastisch genug und zu fest mit der Hand.

Danach kam die Galopptour, also Bubis Lieblingsteil. Im Galopp kann ich mich eigentlich immer auf ihn verlassen, das macht er wirklich toll. Er reagierte am Punkt auf die Galopphilfe, auf der Wechsellinie zum Schritt durchparieren fühlte sich etwas holperig an, es war aber direkt ohne Trabschritte. Bei F wieder angaloppieren kam wie gewohnt sicher.

Im Mittelgalopp bin ich absichtlich auf den 3. Hufschlag gegangen, da ich uns auf dem 1. Hufschlag schon am Ende der langen Seite ausrutschen sah. Das klappte dann auch ganz gut und vielleicht wurde das von den Richtern auch als sehr positiv gesehen.

 

Dann kam das durchparieren zum Trab und Mitte der langen Seite zum Halt. Das Rückwärtsrichten klappte wie gewohnt sicher, ebenso wie das daraus antraben. Das Abwenden auf die Mittellinie war etwas besser als das Erste, jedoch wieder etwas neben der Mittellinie. Halten wieder nicht ganz geschlossen, dafür aber gerade. 

Der ritt fühlte sich für mich wie gesagt einfach ungeschmeidig an, ich rechnete mit einer niedrigen 6er Note, wir hatten Glück und bekamen eine 7,5, ich denke die Bedingungen haben die Richter ein Auge zudrücken lassen. 


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