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Dressurlehrgang

19. - 21.05.17

Es war anstrengend! Aber wirklich lehrreich!

Aber von vorne...

Am Freitag hatte ich mir frei genommen, ich war um 16 Uhr dran und fuhr mittags ganz entspannt in den Stall, putzte das Pferd und packte die restlichen Sachen ein.

Halb vier kam ich beim Ausbildungszentrum an und machte den Bub dann auch direkt fertig zur Stunde. Ich habe jeweils eine Stunde zu zweit gebucht, weil ich vorher noch nie bei dem Trainer geritten bin und auch, weil ich dachte, dass ich eine Einzelstunde konditionsmäßig gar nicht schaffe. Hätte ich glaube ich, aber war trotzdem ganz gut so zum ausprobieren.

Der Bub war relativ entspannt in der Halle, er wieherte ein oder zwei Mal, dann war aber alles gut. Ich erzählte als erstes etwas über uns, auf welchem Niveau wir uns befinden, woran wir gerade arbeiten und was unsere Schwierigkeiten sind.

Wir sollten uns erst einmal so warm machen wie immer, im Schritt sollte ich mehr darauf achten, nicht so zu schieben mit meinem Oberkörper. Ich sollte mit dem Bauch immerwieder ruhiger sein und mehr die Bewegung des Pferdes spüren. Um ihn im Schritt zu versammeln, sollte ich das Gefühl haben sogar etwas hinter der Bewegung zu sitzen. Wir übten Schrit - Halt Übergänge, damit ich die Bewegung immerwieder spüre. Auch sollte ich schneller mit dem Schenkel sein. Aus dem Halten das Pferd von hinten nach vorne bewegen lassen. Die Hinterbeine sollten zuerst treten. Das selbe machten wir auch im Trab. Wieder eher hinter der Bewegung zu sitzen. Meine Hüfte sollte immerwieder nach hinten ’Rückwärts’ schwingen und mein Brustbein durfte dafür etwas nach vorne/unten kommen.

Es war für mich ein ganz neues Reiten, aber als wir dann galoppierten, merkte ich wie sehr sich das auf mein Pferd auswirkt - positiv! Der Bub hörte mir sehr gut zu, nur auf Gewichtshilfe und ich merkte mit einem Mal wie locker meine Hüfte geworden ist. 

Rechts herum hatte ich anfangs noch etwas Probleme, da er mir gegen den inneren Schenkel ging. Ich sollte einfach im Sattel mal nach rechts rutschen. Und wie weggeblasen war das Problem.

Die Erste Stunde am Freitag ritten wir also viele Übergänge und ich sollte einfach FÜHLEN, wie mein Pferd auf meine neue Art zu sitzen reagiert.

 

Am Samstag achtete ich schon beim aufwärmen im Schritt auf meinen Sitz und meinen Bauch. Als wir mit der Stunde begonnen hatten, klappte das schon viel besser, einfach weil ich permanent daran dachte.

 

 

Wir bauten auch Schulterherein mit ein, hier kam aber wieder unser altes Problem zum vorschein, an dem wir schon lange herumdoktern, das Verwerfen auf der linken Hand. Er tritt schon länger nicht gut an meinen rechten Zügel und verwirft sich stattdessen, ich weiß schon länger, dass er einfach nicht 100%ig gerade gerichtet ist..

Also nahm kurzerhand der Trainer meine Zügel von unten in die Hand und zeigte mir im Schritt, wie ich mein Pferd korrigieren kann.

Ersteinmal sollte ich mein Pferd immer schön korrekt im Genick stellen und wieder zum nachgeben kommen, der Bub soll im Kiefergelenk loslassen. Er kaut dann auch schnell ab, als Belohnung gab ich jedes Mal beide Hände deutlich vor und lobte mit der Stimme.

Zum geraderichten sollte ich ihn dann wieder stellen, außen parieren, den äußeren Schenkel verwahrend halten und ihn mit dem inneren Schenkel an die Hand treiben. Und das klappte auf Anhieb ziemlich gut. Wenn er sich gerade richtete oder abkaute gab ich wieder sofort mit beiden Händen nach. Wir fanden heraus, dass das im Galopp am besten klappt. Also arbeiteten wir erst im Galopp und dann nochmal im Trab weiter.

Ich bekam langsam ein Gefühl dafür, wann ich wieder loslassen musste. Der Moment ist schwer zu erwischen, man muss sehr aufmerksam sein, damit man das Pferd nicht mit zu lange festhalten wiederum bestraft.

Der Bub hat das ganz toll angenommen und ich habe auch gespürt, als er da nachgab und sich Genick und Kiefer lockerten. Ich war sehr froh endlich eine Lösung für unser Problem gefunden zu haben.

Am Sonntag vertieften wir die ganze Geraderichtungsarbeit noch einmal, da ich es noch mehr verinnerlichen wollte, damit ich es auch Zuhause allein so hinbekomme. Schließlich lässt sich ein Pferd nicht von Heute auf Morgen mal eben so gerade richten.

Auch sollte ich wieder auf mein zurückschwingendes Becken achten. Wir arbeiteten noch Zusätzlich etwas an Verstärkungen in Trab und Galopp.

Das war aber von Anfang an schon viel besser als vor dem Lehrgang, einfach weil ich viel geschmeidiger saß.

 


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